Nach dreijähriger Coronapause kehrt die Brauschau wieder ins Jovel zurück.
Samstag 3. Juni 2023 von 14-20 Uhr
Seit 10 Jahren treffen sich engagierte Hobbybrauer, um die eigenen Biere zu präsentieren und zu verkosten. Dies ist eine Privatveranstaltung und ermöglicht den Brauern und dessen Freundeskreis auch mal über den Tellerrand zu blicken und andere Kreationen und Bierstile zu probieren.
Da es sich um eine Privatveranstaltung handelt, bekommt man nur Zugang über „Tickets“ von teilnehmenden Brauern. Mitglieder vom „Braufreunde Münster e.V.“, der aus der Brauschau hervorgegangen ist, bekommen auch ein „Ticket“ für die Brauschau.
In der letzten Ausgabe der Brauschau konnten wir 33 Brauer und Braugemeinschaften im Jovel begrüßen und wir hoffen auch nach der Pause wieder viele von euch begrüßen zu dürfen. Auch „Neulinge“ sollen gern ihr können am Braukessel zeigen, bei Fragen meldet euch gern bei uns!
Legendär ist die Brauer Abschlussparty nachdem alle Gäste pünktlich um 20 Uhr das Jovel verlassen haben. Die Ausstellenden Brauer und Braugruppen und Helfer können dann vor Ort den Abend bei leckerem Essen gemütlich ausklingen lassen und fachsimpeln, probieren und schnacken. Genaue Informationen bekommt ihr bei Christian Dobbertin und beim Stammtisch am 20. April ab 18:00 Uhr im The James in Münster.
Anmelden könnt ihr euch, eine funktionierende E-Mail-Adresse vorausgesetzt hier:
Braufreunde Münster laden zum Verkostungsseminar „Traditionelle Britische Biere“ ein.
Christoph Riedel (Foto:Youtube)
Dr. Christoph Riedel bekannt durch The British Pint (Youtube) wird typische Vertreter klassischer Bierstile wie z. B. Bitter, Special Bitter, Old Ale, Porter und Stout vorstellen und zusammen mit uns verkosten. Ergänzend wird er sein Wissen zur jeweiligen (Bier-)Geschichte teilen. Seine Erfahrungen zur Rezeptentwicklung und der Verwendung historischer bzw. alternativer Rohstoffe sowie Informationen, wie man selbst zu guten Ergebnissen in der Herstellung dieser Biere kommt, werden selbstverständlich nicht fehlen.
Das Verkostungsseminar findet am Samstag, den 26.08.2023 im Läuterwerk statt.
Zur Vertiefung der Themen in anschließender geselliger Runde bietet der Brauereiausschank vom Läuterwerk beste Bedingungen. Also plant dies bitte in euren Kalendern frühzeitig ein. Natürlich sind auch Interessierte, welche noch keine Vereinsmitglieder sind eingeladen.
Details zur Durchführung wie Uhrzeit etc. und zur Anmeldung folgen im Juli – versprochen.
Der nächste Stammtisch findet am Donnerstag, 20.4.2023 ab 18:30 Uhr im
The James Hörsterstr. 27, 48143 Münster statt.
Dort gibt es noch ein paar Informationen zur kommenden Brauschau. Eure eigenen Biere zum tauschen (wie immer in großen Mengen) und auch verkosten (wie immer in kleinen Mengen) können gern mitgebracht werden.
Am Samstag, 12.11 findet ab 9:00 Uhr der LTHD statt. Es sind vom einsteigerfreundlichen Einkocher, über kleine Brauautomaten und App-gesteuerte Gasanlagen viele unterschiedliche Brauanlagen zu bestaunen. An diesem Tag wird ein Sud zur Reifung in einem Rumfass hergestellt.
An 18 Uhr findet der offene Hobbybrauerstammtisch für Jedermann statt. Das Mitbringen von Selbstgebrautem ist, in Verkostungsmengen, gewünscht.
Beide Veranstaltungen sind kostenlos und bieten neugierigen Braueinsteigern einen schönen Überblick und Informationen zum Heimbrauen.
So, mal wieder etwas Aktivität im Verein, wir kündigen folgende Aktionen an:
Learn to Homebrew Day (LTHD) am 12. November 2022 im Läuterwerk statt. Wir haben das in der Vergangenheit schon mehrfach dort Organisiert, und konnten Leute dazu begeistern sich dem tollen Hobby Bieerbrauen zu widmen. Hier zeigen erfahrene Brauer, wie man mit einfachen Mitteln selbst Bier herstellen kann. Sagt es bitte Weiter, damit viele Interessenten Kommen … Mehr zum LTHD findet Ihr hier: https://www.homebrewersassociation.org/aha-events/learn-to-homebrew-day/
Stammtisch am 12. November 2022 Dieser findet am 12. November 2022 ab 18:00 im Anschluss zum LTHD auch im Läuterwerk statt.
Stammtisch am 8. Dezember in der Dock Bar Der letzte Stammtisch in diesem Jahr findet am 8. Dezember 2022 ab 18:00 in der Dock Bar statt.
Sagt es bitte Weiter, damit möglichst viele kommen.
Am Schloss Senden läuft von Mai bis Dezember 2020 die bemerkenswerte Kunstaktion „Preserved // Altland – Neuland“ der beiden Künstler Jan Philip Scheibe und Swaantje Güntzel. Ein Veranstaltungshinweis von Lutibreu.
Jan Philip Scheibe und Swaantje Güntzel ( Foto: Ralf Emmerich )
In ihrem Projekt „PRESERVED // Altland – Neuland [Gemüseschießen]“ gehen die beiden Künstler Jan Philip Scheibe und Swaantje Güntzel der Frage nach, in welcher Weise sich die Landschaft Westfalens durch die Auswirkungen des Klimawandels verändert. Dazu erwecken sie den historischen Nutzgarten am Schloss Senden zu neuem Leben und experimentieren mit ungewöhnlichen Formen des Gemüseanbaus.
Im Rahmen dieses Projekts wird unser Vereinsmitglied Lutibreu einige Biere mit Zutaten aus dem Garten brauen. Was genau, steht noch nicht fest und hängt davon ab, was gerade im Garten wächst und blüht.
Am 22.8. wird bei einer öffentlichen Veranstaltung vor Ort ein erstes Bier gebraut.
Allen InteressentInnen an diesem Projekt empfiehlt Luti wärmstens den Blick auf die Veranstaltungshomepage und den dortigen, sehenswerten Kurzfilm zur Performance „Gemüseschießen“!
Vor einigen Jahren las ich in dem Brew your own-Magazin einen Artikel über ein seltsames Bier namens Sahti. Ich konnte mir damals (noch) nicht vorstellen, dass ein Lutibreu ohne Hopfen, ohne Würzekochung und mit Wacholderzweigen schmecken könnte. Das Thema Sahti blieb aber, warum auch immer, in meinem Kopf hängen und wartete nur darauf, irgendwann einmal in Angriff genommen zu werden.
Vor ein paar Wochen bekam ich dann das Buch „Viking Age Brew – The Craft of Brewing Sahti Farmhouse Ale“ von Mika Laitinen in die Finger. Und damit ging es nun los…..
Was ist Sahti?
Sahti (sprich: Zachti) ist ein traditionelles finnisches Farmhouse Ale, das noch heute von vielen Haus- und Farmhouse Brauer*Innen angesetzt wird. Es gibt wohl auch einige wenige kommerzielle Sahti-Brauereien, die Wahrscheinlichkeit aber, dass man in unseren Breitengraden eine Flasche Sahti ergattern kann, dürfte gegen Null gehen! Hauptgrund hierfür ist die sehr kurze Haltbarkeit von nur wenigen Wochen.
In früheren Zeiten war Sahti ein typisches Festbier und es fügt sich nahtlos in die Reihe nordischer und baltischer Farmhouse Ales ein wie z.B. Maltöl (Norwegen), Gotlandsdricke (Schweden) oder Koduolu (Estland).
Und wie schmeckt Sahti?
Ich habe tatsächlich keine Ahnung, denn ich habe noch nie Sahti getrunken! Bei dieser Schüttung erwarte ich allerdings nichts anderes als eine Malzbombe.
Es gibt übrigens nicht DAS Sahti-Rezept, jede*r Brauer*In hat da wohl einen eigenen Twist. Es gibt aber ein paar Eckpfeiler, an denen man sich orientieren kann:
Stammwürze: 20° P und mehr
IBU: 0
Hefe: Backhefe
Alkoholgehalt: 7-9 %
Keine Würzekochung, es handelt sich um ein Raw Ale
Plus Wacholderzweige (aber auch da scheiden sich schon die Geister; es gibt auch Sahtis ohne Wacholder)
Hey ho, letˋs go
Wacholderzweige im Braukessel
Ich habe mich bei meinem ersten Versuch für das Kitchen Sahti Rezept aus obigen Buch entschieden. Ziel ist es, am Ende 5 – 6 Liter fertiges Bier zu erhalten. Die Schüttung sieht wie folgt aus:
3 kg Wiener oder Pilsner Malz
0,2 kg Cararoggen Malz
Einige kleine Wacholderzweige
Bäckerhefe
Genaue ThemperaturkontrolleDie Maische muss gut gerührt werdenBilder vom Brauprozess
Das geschrotete Malz und die Wacholderzweige werden in 6,5 l Wasser bei 66 ° C eingemaischt. Die Maische wird für 45 min bei über 60 ° C gehalten. Dann wird aufgeheizt auf 70 ° C und ebenfalls für 45 min gehalten. Als letztes wird auf 80 ° C erhöht und für 15 min gehalten. Abmaischen und 3 Liter kochenden Nachguss geben.
Die Würze auf ca. 20 ° C kühlen und die Hefe zugeben. Gären lassen bei 18- 25 ° C, bis die Gärung abflacht (dies dauert ca. 1-3 Tage). Nun das Bier in entsprechende Lagergefäße füllen und bei 0 – 10 ° C für 1 – 2 Wochen lagern – fertig! Der Wacholdersud wird auf gut 66 ° C aufgeheizt.
Die Maische ist sehr dickflüssig, die Temperatur nicht exakt zu kontrollieren.
Der Moment der Wahrheit
Luti genießt seinen Sahti
Der erste Test nach einer Woche Reifung im Kühlschrank.
Stammwürze: ca. 20,5 ° P
Restextrakt: ca. 6 ° P
Alkohol ca. 7,9 %
Der Sahti riecht und schmeckt ausgesprochen frisch und fruchtig. Die getreidigen Noten sind ebenso präsent wie eine malzige Süße, die aber nicht aufdringlich daherkommen; Wacholder ist (leider) nicht zu schmecken. Das Alles ohne Kohlensäure! Alles in allem ein sehr ungewöhnliches Bier, das trotz extrem hoher Stammwürze und höherem Restextrakt ausgesprochen gut trinkbar ist. Ob es auch nur ansatzweise an finnischen Sahti heranreicht, kann ich nicht beurteilen. Bei zukünftigen Suden werde ich auf jeden Fall deutlich mehr Wacholder verwenden und mit Hopfen und Rauchmalz experimentieren. Wer sich näher mit dem Thema Sahti beschäftigen möchte, empfehle ich nochmal folgendes Buch: Mika Laitinen – The Craft of Brewing Sahti Farmhouse Ale ISBN: 978-1-64160-047-7 Der Autor schreibt auch einen lesenswerten Blog: www.brewingnordic.com
Nachtrag „Ladies Sahti“:
Ich hatte den Malztreber ein zweites Mal mit heißem Wasser gemaischt und eine Würze mit einem Extraktgehalt von ca. 8,5 ° P erhalten. Diese Würze habe ich mit Weihenstephaner Weizenhefe auf ca. 1 ° P Restextrakt vergoren. Das Ergebnis ist ein alkoholarmes Bier, das sich wunderbar für heiße Sommertage eignet. Ein derartiges Lutibreu wird „Ladies Sahti“ genannt.
Heute wäre wieder Stammtisch gewesen – leider muss dieser vor Ort ausfallen. Aber das ist kein Grund, diesen nicht online stattfinden zu lassen. Mach dir ein Craft-Beer auf und komm ab 20 Uhr in den Online-Chat.
Wir probieren diesmal Zoom aus, und wenn du dabei sein möchtest, kommentiere einfach diesen Beitrag. Wir schicken dir den Link dann per E-Mail zu.